die svp als Volksrockerin

"Blick" vom 6.8.2015 auf der Titelseite

Im Internet hat das Video des SVP-Wahlsongs eine Fangemeinde – auch sonst ist Singen gesund.

Titel der Geschichte: SVP übt sich als Volksrockerin

1. Auf Stimmenfang

«Wo e Willy isch, isch ou e Wäg», trällern Toni Brunner, Christoph Blocher, Ueli Maurer und Co. Die SVP-Parteispitze will sich singend in die Herzen der Bürger und damit auf deren Wahlzettel schmuggeln. Als Videoclip dauert der volksnahe Ohrwurm drei Minuten und 19 Sekunden. In den sechs Tagen, seit der Song im Internet auf Youtube aufgeschaltet ist, haben ihn rund 84 000 Eidgenossen angeklickt – obwohl die Stimmen der SVP-Spitze etwas dünn klingen und auch nicht immer der richtige Ton getroffen wird.

2. Darum singen Menschen

Der Urmensch hat einst mit seinem Gesang gefährliche Raubtiere abgeschreckt. Zugleich hat er mit Singen am Lagerfeuer den Zusammenhalt der Sippe gestärkt. Der Evolutionsforscher Charles Darwin glaubte, dass der Mensch zuerst singen und erst danach sprechen lernte. Er habe wohl den Gesang von Vögeln in der Paarungszeit imitiert – mit dem Wissen, dass dem besten Sänger die schönsten Weibchen zufliegen.

3. Noten wirken wie Pillen

Deutsche Forscher wissen, dass Singen das Immunsystem stärkt. Es sorgt für eine höhere Konzentration von Immunoglobulin A im Körper. So gesehen ist der Volksrock eine vorbeugende Massnahme für die Gesundheit der SVPler im kommenden Wahlherbst.

4. Im Gleichtakt

Schwedische Forscher haben in einem Chor gemessen, dass schon nach der ersten Strophe die Herzen der Sänger im gleichen Takt schlagen. Als Volksrockerin kann die SVP-Spitze also ein Herz und eine Seele sein. Nur das Maskottchen aus Plüsch im Arm von Toni Brunner ist im Video stumm.

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